Viele Kinder träumen den Traum von der großen Fussballkarriere, doch der Weg zum Fussballprofi ist ein langer. Heute sind es die Nachwuchsleistungszentren oder kurz NLZ, die Jugendspieler zum Profispieler formen sollen. Tatsächlich ist es jedoch nur ein geringer prozentualer Anteil aus all den Nachwuchskickern im NLZ, der es dann tatsächlich auch zum Profifussballer schafft. Tatsächlich sind es die Erstligisten und Zweitligisten, die verbindlich ein NLZ betreiben müssen, um den Vorgaben gerecht zu werden. Manche Vereine setzen freiwillig auch in unteren Ligen auf den Betrieb eines Nachwuchsleistungszentrums. Aber wie kommt man eigentlich in ein NLZ und wann ist der richtige Zeitpunkt?
NLZ oder DFB Stützpunkt?
Inhalt auf einen Blick
Der Weg zum NLZ kann unterschiedlich ausfallen. Tatsächlich sollte man hier nochmals kurz auch die DFB Stützpunkte erwähnen, die gleichzeitig Sprungbrett und Alternative zum NLZ darstellen.
Der Stützpunkt – Der erste Schritt auf dem Weg zum Fussballprofi?
Tatsächlich beginnen die Sichtungstrainings der Stützpunkt in der E Jugend. Zu diesen werden die Kids entweder eingeladen, weil ein Scout eines regionalen Stützpunkts entdeckt und eingeladen hat oder weil der Trainer im Heimatverein bestimmt, dass man als einer der besten Fussballer im Verein zum Sichtungstraining geht. Tatsächlich kommen zu diesem Sichtungstraining viele Kinder aus unterschiedlichen Vereinen, doch nur wenige schaffen es auch in den Kader. Hat man es geschafft, darf man darauf hoffen, dass einer der Profivereine früher oder später anklopft und sichtet. Viele große Fussballer kickten zunächst einmal die Woche zusätzlich zum Training im Heimatverein (aktuell Montags) beim Stützpunkt. Auf diese Weise bleiben die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld, ohne auf besondere Förderung verzichten zu müssen. Die Stützpunkt – Kinder haben deutlich weniger Trainingseinheiten und auch nicht den ganz großen Druck, was nicht bedeutet, dass man hier keine Leistung bringen muss. Ganz im Gegenteil!
Das NLZ im Verein
Vielleicht eines vorab: Manche Kinder schaffen es zum Stützpunkt und zu einem NLZ, aber ab der U12 müssen sich die Kinder entscheiden, denn wer sich für ein NLZ im Verein entscheidet, kann nicht parallel auch im Stützpunkt spielen. Wer den Weg im NLZ wählt, wagt auch gleich den Schritt ins Haifischbecken, denn die Vereine fördern, fordern und es herrschen klare Abläufe. Dreimal die Woche Training und jeden Tag Turnier, Leistungsvergleich, Spieltag oder Testspiel, sind keine Seltenheit. Parallel muss man wissen, dass jedes Jahr neue Spieler dazustossen, die das eigene Kind verdrängen könnten. Schafft es ein Kind bei einem NLZ nicht, so kann das schon dazu führen, dass das Kind die Motivation und Lust auf Fussball verliert. Eltern sollten hier darauf vorbereitet sein, die richtigen Worte zu finden, um dem Kind beizustehen. Zu viel Druck ist in jungen Jahren absolut kontraproduktiv und Fussball muss Spaß machen, was bei all den Trainingseinheiten nicht immer einfach ist.
Wann sollte das Kind in ein NLZ wechseln?
Jedes Kind ist anders und während manche Kinder mit neuen Situationen und Druck gut umgehen können, tun sich andere Kinder noch etwas schwerer. Klar ist, wer gut ist, wird in Deutschland inzwischen auch früher oder später gesehen werden. Tatsächlich stehen jedoch alle Fussballeltern mit talentierten Kind vor der Frage, welcher Weg der richtige für das Kind ist. Hier sollte man vor allem auch viel mit dem Kind reden und gut zuhören, denn man merkt schnell, was das Kind möchte, um gemeinsam die richtige Entscheidung zu treffen. In Sachen Leistung sollte man auch darauf achten, dass das Kind gut mithalten kann, um zu frühe Enttäuschungen möglichst zu vermeiden.
Wie ist das mit der Schule und dem NLZ?
Die gute Nachricht ist, dass die NLZ heute sehr genau darauf achten (müssen), dass die Kinder in der Schule nicht zu sehr abfallen und den bestmöglichen Abschluss machen. Hier wird Nachhilfe angeboten und es werden Maßnahmen getroffen, die helfen, dass schulische Niveau zu halten. Bedenkt man, dass Kinder manchmal gerade auf die weiterführende Schule wechseln und parallel noch den Verein wechseln, kann man sich vorstellen, dass dies viel Veränderung für die Kinder bedeutet.
Was ändert sich für NLZ Eltern?
Auch die Eltern sollten sich gut überlegen, ob der Wechsel ins NLZ zu stemmen ist, denn das Leben wird sich auch für die Eltern ändern. So wird man viel Zeit auf dem Trainingsplatz verbringen. nach der Schule fährt man das Kind zum Training, schaut zu und danach warten dann oft noch die Hausaufgaben. Zu Spielen, die auch mal weiter weg stattfinden, fährt man auf eigene Kosten. Fahrgemeinschaften und das gegenseitige Unterstützen mit anderen Fussballereltern können helfen.