Der folgende Artikel beantwortet die Frage „Was ist Kickboxen?„. Warst du schon mal so wütend, dass du einfach nur noch auf etwas einschlagen wolltest? Falls du schon mal deine Aggressionen an einem Kissen oder einer Couch ausgelassen hast, weißt du, dass dies zwar spontan die Aggression mildert und sich in diesem Moment befriedigend anfühlt, es aber nicht die optimale Lösung ist. Es gibt eine weitaus bessere und effektivere Möglichkeit, Stress und Wut durch körperliche Betätigung zu kontrollieren: Kickboxen.
Doch was ist Kickboxen eigentlich?
Kickboxen ist eine aus dem Karate abgeleitete Form des Kampfsports. Bei Kickboxen handelt es sich um verschiedene Arten und Bewegungen, welche kombiniert aus verschiedenen Kampfsportarten sind, darunter:
- Karate,
- Sanda,
- Kun Khmer und
- Muay Thai
Auch wenn der Name darauf hindeutet, dass es sich hauptsächlich um Treten handelt, werden bei dieser Art von Kampfsport sowohl Hände als auch Füße als Kontaktpunkte verwendet.
Woher kommt Kickboxen und er wer hat es erfunden?
Inhalt auf einen Blick
Es ist schwierig den Ursprung von Kickboxen klar zu identifizieren, da Kickboxen ein weit gefasster Begriff ist. Das Verständnis der Geschichte ist etwas schwierig, da der Kampf ein fester Bestandteil des menschlichen Lebens ist. Tritte und Schläge gibt es wahrscheinlich seit der Vorgeschichte.
Doch schauen wir uns mal an, was wir sicher über die Geschichte wissen.
Die Geschichte des Kickboxens
Die früheste bekannte Darstellung jeglicher Art von Boxen stammt von einem assyrischen Relief im Irak aus dem 3.Jahrtausend vor Christus. Die ersten Formen des Kickboxens gab es im alten Indien.
Muay Thai und andere südostasiatische Kampfkünste wurden für den unbewaffneten Kampf auf dem Schlachtfeld entwickelt. Diese werden bereits seit dem 12. Jahrhundert benutzt. Karate wurde dann später, rund um das 17. Jahrhundert entwickelt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dann die ersten Aufzeichnungen über wettbewerbsorientiertes Kickboxen gemacht. Allerdings gab es damals noch nicht viele Regeln oder Vorschriften. Die Kämpfe wurden ohne Einschränkungen in Bezug auf Gewichtsklassen oder Schutzausrüstung genehmigt.
Moderner Kampfsport seit circa 1920
Muay Thai entwickelte sich dann in den 1920er Jahren zu einer modernen Sportart. Zu der Zeit wurden Elemente des westlichen Boxens wie der Boxring, Boxhandschuhe, Schiedsrichter und Runden-/Zeitbegrenzung in den Sport aufgenommen. Das japanische Kickboxen gewann schnell an Bedeutung und Einfluss.
In den 70er und 80er Jahren wurden erstmals Kickboxturniere ausgetragen. Regeln für diese Turniere wurden von der Kickbox-Organisation K-1 übernommen. Diese wurde 1993 in Japan als Kickbox-Promotion mit einheitlichen Regeln gegründet.
Tipp: Warum Kickboxen für Frauen ein toller Sport ist.
Was ist der Unterschied zwischen Boxen und Kickboxen?
Kickboxen ist natürlich sehr stark vom Boxen beeinflusst. Doch unterscheiden sich die beiden Kampfsportarten deutlich voneinander. Schauen wir uns den Unterschied zwischen Boxen und Kickboxen an.
Der offensichtlichste Unterschied sind die unterschiedlichen Techniken. Boxen benutzt die bloßen Hände, während Kickboxen auch Tritte und Knie erlaubt. Dies macht den Kampfstil umfassender und dynamischerer als beim Boxen. Die Schlagtechniken beim Boxen brauchen natürlich viel Training, doch den Kampfstil und die Techniken des Kickboxen zu beherrschen, ist noch intensiver. Vor allem braucht das Kickboxen auch eine ganz andere Koordination, da man natürlich auf beides, Beine und Arme achten muss.
Auch die Verteidigung der beiden Kampfarten variiert. Beim Boxen wird viel mit Kopfbewegungen gearbeitet, um Schlägen auszuweichen, während Kickboxen mehr aus Abblocken besteht, da es natürlich größere Angriffsfläche und Winkel bietet. Beide Kampfsportarten benötigen jedoch viel Beinarbeit und Ausdauer.
Tipp: Kickbox Ausrüstung, das benötigst Du zum Start.
Diese Unterschiede heißen nicht, dass der eine Kampfsport besser ist als der andere. Beides lehrt kräftige und präzise Schläge, die für ein sofortiges K.o. reichen.
Wenn es einem rein um Schnelligkeit geht, hat Boxen einige Vorteile. Da Kickboxen aber aus mehreren Kampfsportarten besteht und mittlerweile eine vielseitige Schlag Basis für gemischte Kampfsportarten ist, besteht es auch aus einem umfassenderen Trainingsprogramm, das sowohl den Ober- als auch den Unterkörper trainiert und somit optimal für Fitness Zwecke ist.
Wie trainiert man Kickboxen?
Ob du jetzt ein professioneller Kickboxer oder ein begeisterter Amateur bist, Kickboxen erfordert ein extrem hohes Maß an körperlicher Fitness. Natürlich ist Kickboxen schon ein sehr intensives Training an sich, doch es gibt viele Möglichkeiten deine Kickbox Performance auch mit anderem Training zu verbessern.
Ausdauer ist die Basis
Das Wichtigste bei jedem Kampfsport ist die Ausdauer und kardiorespiratorische Fitness. Diese kann durch Zirkeltraining ausgebaut werden. Übungen, die Boxer in einen 2 Minuten Stop-and-go Wettkampf-Rhythmus bringen, sind hier optimal. Hier bietet es sich an, Stationen aufzubauen. Pro Station gibt es eine Übung, die jeweils 2 Minuten gemacht wird. Zu den Übungen können Körpergewichtsübungen wie Liegestütze und Crunches gehören, sowie plyometrische Übungen wie Kniebeugen und zusammengesetzte Widerstandsübungen wie Cleans und Man Makers.
Kraft benötigt man auch
Ein weiteres wichtiges Element ist Kraft. Kraft wird vor allem dann aufgebaut, wenn du konsistent mit Gewichten trainierst und von Training zu Training die Wiederholungen oder das Gewicht steigerst. Doch hier sollte aufgepasst werden, da zu viel Gewicht schnell zu Verletzungen führen kann. Anfänger sollten mit wenig Gewicht anfangen und dafür lieber ein paar mehr Wiederholungen machen. Übungen, die sich hier gut eignen, wären zum Beispiel das klassische Bench Pressing, Squads für Kraft in den Beinen, oder auch Übungen, die nur mit Körpergewicht arbeiten, wie Planks, Dips oder Pull-ups.
Was ist Kickboxen ohne Flexibilität
Und zu guter letzt darf die Flexibilität. Diese ist sehr wichtig für Kämpfer, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, Tritte gegen den Kopf, den Körper und die Beine auszuführen. Bei vielen Kicks, wie zum Beispiel dem Roundhouse Kick, bewegt sich die Hüfte komplett mit dem Bewegungsradius mit. Damit wir uns bei diesen Kicks nichts zerren, müssen wir uns regelmäßig dehnen. Dehnen kann uns auch bei unserer Balance helfen, die wir natürlich auch brauchen, da wir uns während des Kicks nur mit einem Fuß auf dem Boden halten.